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CHILE

Von Februar bis März 2024 hatten wir das große Glück, vier Wochen in Chile zu verbringen, bevor wir unsere Reise nach Argentinien fortsetzten. Trotz dieser vier Wochen konnten wir bei weitem nicht alles sehen, was Chile zu bieten hat. Deshalb basieren die folgenden Vor- und Nachteile nur auf unserer persönlichen Route: Wir starteten im Norden in Antofagasta und der Atacama-Wüste, setzten unsere Reise dann fort nach Santiago de Chile und flogen schließlich nach Patagonien.

Gründe, warum eine Reise nach Chile lohnenswert ist:

  1. Paradies für Outdoor Abenteuer: Mountainbiken in den Canyons der Atacama Wüste, Wandern in den Anden, Surfen entlang der Pazifikküste, Camping im wilden Patagonien - Chile hat für jeden Outdoor Enthusiast etwas zu bieten.

  2. Vielfältige Landschaften: Von der Atacama-Wüste entlang der Küste und den Anden Gebirge, bis hin zu über die patagonischen Fjorde, bietet Chile viele einzigartige Destinationen.

  3. Sicheres Reiseziel: Neben Argentinien war Chile das südamerikanische Land, in dem wir uns immer sicher fühlten. Selbst in Santiago, das einen etwas negativen Ruf hat, fühlten wir uns im Vergleich zu anderen großen südamerikanischen Städten relativ sicher. Zudem waren wir überrascht von dem relativen Wohlstand des Landes und wir haben uns oft eher wie in Europa als in Südamerika gefühlt.

  4. Gute touristische Infrastruktur: Während die Atacama-Wüste und Patagonien keine Geheimtipps mehr sind, haben sich die Einheimischen an die Bedürfnisse der Touristen angepasst und das Reisen mit guten Busnetzen und leicht buchbaren Touren in der Atacama-Wüste relativ problemlos gemacht.

  5. Herzliche und gastfreundliche Menschen: Obwohl nicht so extrovertiert sind wie Brasilianer oder Kolumbianer, sind Chilenen sehr offene Menschen und gastfreundlich, auch gegenüber für Touristen.

  6. San Pedro & die Atacama-Wüste: Einer der Höhepunkte unserer gesamten zweieinhalbmonatigen Reise in Südamerika: Die Atacama-Wüste, die sich wie eine eigene Welt innerhalb Chiles anfühlt, da sie so viele verschiedene, einzigartige und spektakuläre Landschaften zu bieten hat.

Einige neutrale Punkte:

  1. Kosten: Ein etwas kompliziertes Thema, da einige Dinge sehr teuer waren, während andere günstiger als erwartet waren. Patagonien ist im Großen und Ganzen ziemlich teuer. Eine Nacht in einem regulären Zelt im Torres Del Paine Nationalpark für zwei Personen hat bis zu 150 € gekostet. Auch Busse, Mietwagen und Eintritte waren hoch. Auch erwähnenswert: trotz der hohen Inflation war die argentinische Seite Patagoniens zu Beginn des Jahres 2024 genauso teuer. Auch Restaurants waren in ganz Chile teuer (20 € für ein einfaches Gericht). Touren in der Atacama-Wüste waren normal teuer, eine ganztägige Tour kostete etwa 50 € pro Person. Die Preise in Supermärkten waren vergleichbar mit denen in europäischen Supermärkten. Flüge (zum Beispiel Atacama-Santiago für 55 € einfache Fahrt), Busse und Unterkünfte (zwischen 30 und 60 € für normale private Schlafzimmer) waren relativ günstig und ähnlich zu den Preisen in anderen südamerikanischen Ländern.

  2. Menschenmengen: Einige Tagesausflüge von San Pedro aus und der Besuch im Torres del Paine Nationalpark waren recht touristisch, aber dennoch nicht zu überlaufen. Ähnlich war es im Torres del Paine Nationalpark in Patagonien. Abgesehen von den absoluten Touristen Highlight gibt es aber viele Orte, an denen man in absoluter Ruhe wandern und die Natur genießen kann.

  3. Wetter: Wir konnten zwar Mitte Februar im Norden ein paar Tage am Strand genießen und sogar schwimmen, trotzdem ist Chile kein typisches Strandziel. Beachte auch, dass Patagonien auch im Sommer windiges, regnerisches und manchmal sogar verschneites Wetter gibt.

  4. Strände: Wir waren nur in der Region Antofagasta am Meer. Obwohl wir gehört hatten, dass Chile keine besonders schönen Strände hat und ohne große Erwartungen waren, waren wir angenehm überrascht. Obwohl die Strände natürlich nicht so schön sind wie in der Karibik, konnten wir trotzdem ein paar entspannte Tage am Meer genießen.

Gründe gegen eine Reise nach Chile:

  1. Sprachbarriere: Abgesehen von Hotels und Reiseagenturen sprechen Chilenen selten Englisch und ihr Spanisch hat oft einen starken Akzent. Wir empfehlen vor der Reise zumindest ein paar Grundkenntnisse in Spanisch zu lernen, wenn man mit den Einheimischen interagieren möchten.

  2. Große Entfernungen: Aufgrund der chilenischen Geografie, beansprucht das Reisen im Land viel Zeit und Inlandsflüge sind eigentlich unabdingbar, wenn man sowohl den Norden, als auch den Süden sehen möchte. Einige touristische Ziele in Patagonien sind zudem nur per Flugzeug erreichbar, da es quasi keine Straßenanbindung gibt.

  3. Der Süden ist ein saisonales Reiseziel: Patagonien muss man eigentlich zwischen November und März, den warmen Monaten, besuchen. Wenn man nicht auf kaltes Überlebenstraining steht, hat man deswegen nur ein begrenztes Zeitfenster für die Patagonien Reise.

  4. Vegetarische Ernährung/ Essen im Allgemeinen: Abgesehen von Santiago de Chile hatten wir selten großartige kulinarische Erlebnisse und haben größtenteils selbst gekocht. Die meisten Restaurants hatten keine vegetarischen Optionen, auch in vielen Pizzerien nicht.

Zusammenfassend ist Chile ein unglaublich schönes Land mit einigen der spektakulärsten Landschaften, die wir je gesehen haben. Wir empfehlen es jedem, der viel Zeit hat, ein Abenteuer - und Outdoor-Ziel sucht und gerne wandert.

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